Zeit für (TCM) Kräutertees!
Der Frühling ist für die Traditionell Chinesische Medizin (TCM) eine ganz besondere Zeit. Gleich nachlesen, warum jetzt vor allem Kräutertees in unsere Tassen wandern sollen!
Der Frühling wird in der TCM mit der Zeit des Wachstums, des Neubeginns und mit der wieder gewonnen Lebendigkeit nach dem langen Winter gleichgesetzt. Nicht ganz zufällig wurde dem Element Holz die grüne Farbe zugeordnet, erstrahlt die Natur doch in dieser Jahreszeit in frischem Grün. Es ist deshalb auch anzuraten, dass unser Speiseteller von der grünen Farbe dominiert wird. Die Organe Leber und Gallenblase werden ebenfalls der Jahreszeit Frühling bzw. der Wandlungsphase Holz zugeordnet. Es ist die passendste und gleichzeitig effektivste Zeit des Jahres, unseren Körper zu entgiften und zu entschlacken, damit wir sogenannte Frühjahrsmüdigkeit möglichst rasch abschütteln können. Dazu können unterschiedliche Kräutertees einen wertvollen Beitrag leisten.
Der saure Geschmack ist uns bei diesen erwünschten Vorgängen ein ganz wichtiger Komplize, daher enthalten viele frühlingshafte Teemischungen auch Kräuter mit einem zitronigen Aroma und Geschmack. Leber und Gallenblase werden damit erfolgreich erfrischt und neues Qi (Sinngemäß übersetzt mit „Lebensenergie“) darf unseren Körper durchströmen und uns jugendliche Energie einhauchen. Unsere Körpersäfte werden genährt und bewegt, damit wir voller Tatendrang wieder neu durchstarten können.
MONOKRÄUTER
Der Brennesseltee zählt bestimmt zu den bekanntesten Tees im Kampf gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Auch in der TCM wird er gerne im Rahmen einer Frühlingskur verwendet.
Seine blutreinigende und blutaufbauende Qualität stellt die Brennessel auch dadurch unter Beweis, dass sie gerne auf Eisenhaltigen Böden wächst, das können auch so unromantische Orte wie Eisenbiegenplätze oder Mülldeponien sein. Da Blutarmut öfter mal mit Ermüdungs- oder Erschöpfungszuständen in Zusammenhang gebracht wird, ist Brennesseltee ein wahrer Energielieferant.
Aufgrund seiner kühlenden und ausleitenden Wirkung empfiehlt es sich allerdings, ihn nur kurartig, zB über 2 Wochen hinweg 2 Tassen täglich anzuwenden.
Er kann aber auch frühlingshaft aufblühenden Hautunreinheiten gekonnt entgegenwirken und ist daher auch bei Jugendlichen sehr beliebt. Aber auch Menschen, die unter Allergien und Heuschnupfen leiden, freuen sich oftmals über eine schön grüne Tasse Brennesseltee, da ihr auch die Fähigkeit nachgesagt wird, Schleim in der Lunge auflösen zu können.
Egal ob Mensch, Biene oder Schmetterling – den Duft des Lavendels lieben sie alle. Beinahe bringt man es ja nicht übers Herz, den Tierchen diese duftende Nahrung „wegzuschnappen“, aber die vielen positiven Wirkungen für den Menschen, machen den Lavendel zu einem wichtigen Vertreter in der „Hausapotheke.“ Lavendel wirkt klärend und bringt Ruhe, daher lautet ein alter Spruch auch:
„Was Rosmarin für den Geist, ist Lavendel für die Seele“
So kann er Menschen in seelischen Krisen zu mehr Kraft, Mut und Lebenswillen verhelfen. Er hilft uns in Übergangssituationen wieder unsere richtige „Spur“ zu finden und dazu gehört natürlich auch der Übergang von einem langen ruhigen Winter zu einem kurzen spritzigen Frühling. Da unsere Leber oftmals angespannt und leicht reizbar ist, und im Frühling ganz besonders, kann Lavendeltee hier einen wunderbaren Ausgleich schaffen.
Lavendeltee hilft uns aber nicht nur über Nervosität und Unruhezustände hinweg zu kommen, sondern kann auch einen gereizten Magen beruhigen. Dafür sollte man 1 Teelöffel Blüten 5 Minuten lang mit heißem Aufguss ziehen lassen, damit nicht zu viele Gerbstoffe gelöst werden. Aber auch bei verspannter Nackenmuskulatur – wer kennt das nicht nach einem langen Tag im Home Office - wirkt Lavendeltee sanft ausgleichend.
Aus Sicht der TCM ist es weitaus gesünder, den Körper an heißen Tagen mit Lebensmitteln und Gewürzen zu erfrischen, die den Körper innerlich sanft kühlen anstatt zu eiskalten Getränken zu greifen. Die Pfefferminze hat solch eine kühlende und erfrischende Wirkung auf den Körper, ist also ideal für die schon etwas wärmeren Frühlingstage.
Eine Tasse Pfefferminztee schafft nicht nur Erleichterung nach üppigem Essen, aber auch bei Kopfschmerzen oder fiebrigen Erkrankungen. Bei einem Gefühl der Angespanntheit und Gereiztheit, was im Frühling zur Fülle-Jahreszeit der Leber ja bis zu einem gewissen Grad ganz normal ist – wirkt eine Tasse Pfefferminztee oft Wunder.
Hier ist uns einerseits ihre stark kühlende Wirkung behilflich, aber auch ihre öffnende Qualität durch den scharfen Geschmack. Da sich die innerlich kühlende Wirkung vor allem auf den Magen stark auswirkt, sollte man es auch nicht übertreiben und ist von einem Dauergebrauch von Pfefferminztee abzuraten, da sich sonst der Magenmeridian „verkühlen“ könnte. Pfefferminztee ist wegen dieser starken Wirkung auf die Magenschleimhaut auch nicht als täglicher Frühstückstee geeignet.
Die Krauseminze ist eine nahe Verwandte der Pfefferminze. Sie wird auch Nanaminze oder Grüne Minze genannt. Sie hat stark duftende Blätter und einen noch ausgeprägteren Minzegeschmack als die Pfefferminze. Ihr Geschmack ist uns oft schon von Spearmint-Kaugummis geläufig. Da sie kein Menthol enthält, ist sie verträglicher und darf auch schon Kleinkindern als Durstlöscher gereicht werden.
Die Krauseminze wird in der Medizin in allen Fällen eingesetzt, in denen auch Pfefferminze Verwendung findet. Diese sind zum Beispiel Schwäche und Reizbarkeit der Verdauungsorgane wie Blähungen, Magenkrämpfe, Koliken oder Erbrechen. Sie wirkt aber auch krampflösend an den Tagen vor der nächsten Menstruationsblutung.
Ein Rosenknospen-Tee ist etwas ganz Besonderes. Was ganz besonders Zartes und Kostbares. In vielen alten Kräuterbüchern steht geschrieben, Rosen würden der Haut und der Seele dienen. Sie werden schon seit vielen tausenden Jahren für Heilzwecke verwendet. Bis in die 30er Jahre galten Rosen offiziell als Medizin. Das ätherische Öl der Rose ist extrem kostbar und teuer, aber auch ein Tee aus getrockneten Rosenknospen kann wahre Wunder wirken.
Aus Sicht der TCM wirkt er leicht kühlend auf den Körper und hat eine Geist-beruhigende Wirkung. Er kann depressive Verstimmungen vertreiben, verhaltene Leberenergie wieder vorantreiben und den Gallenfluss anregen. Er wirkt aber auch wie ein Bluttonikum – der ideale Detox-Tee also für Frauen! Wunderbar geeignet, damit unsere Säfte im Frühling wieder gut ins Fließen kommen können.
„Der Duft getrockneter Rosen tröstet Verstand und Herz und vertreibt böse Geister.“
(Askhams Kräuterkunde, 1550)
Die Zitronenverbene wird traditionellerweise vor allem in Frankreich als „Verveine“ heiß geliebt. Ob als Tee, Eau de Toilette oder Raumduft. Der Duft des Zitronenduftstrauchs ist belebend und entspannend zugleich. Entspannung macht sich nämlich sofort breit, sobald man sich den getrockneten Blättern oder der frisch aufgebrühten Tasse auch nur nähert.
Er hat eine muskelentspannende Wirkung und wissenschaftliche Studien konnten außerdem einen stärkenden Effekt auf das Nervensystem sowie eine beruhigende Wirkung für den Verdauungstrakt feststellen.
Zitronenverbene gilt in vielen Ländern Südamerikas als anerkanntes Hausmittel für zahlreiche Beschwerden des Verdauungstrakts, des Nervensystems oder bei leichteren psychischen Erkrankungen.
Aber auch bei Atembeschwerden oder geschwollenen Augen, jetzt im Frühling ja oftmals ausgelöst durch allergische Reaktionen, kann sich die Verbene lindernd auswirken.
Mehr Informationen zur Traditionell Chinesischen Medizin gibt's hier zum Nachlesen.