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Koffein im Tee? Eine anregende Frage!

Koffein im Tee
Geschrieben von Vanessa
Veröffentlicht am 3. Februar 2017
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Teekultur die zieht!

Immer wieder werden wir nach dem Koffeingehalt in Tee gefragt – wie viel ist enthalten, welchen Tee soll ich trinken wenn ich kein Koffein vertrage etc. Also Fragen über Fragen und daher haben wir uns gedacht, wir berichten mal über Koffein im Tee.

„Tee regt an, aber nicht auf.“ Diese schöne Weisheit beschäftigt sich mit einer der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Tee: dem Koffeingehalt.

Früher sprach man noch vom Tein. Das brachte den Mythos mit sich, dass Tee kein Koffein enthält. Mittlerweile weiß man, dass Tee, genauso wie Kaffee, Koffein enthält. Der Unterschied liegt in der Wirkung bzw. wie das Koffein im Körper aufgenommen wird. Das im Tee enthalte Koffein ist an Tannin gebunden und wirkt daher über das zentrale Nervensystem – eine sanfte und länger anhaltende, anregende Wirkung. Anregend, aber eben nicht aufregend. Koffein in Kaffee hingegen wirkt über das Herz-Kreislaufsystem, führt zu einem sehr schnellen Push, der aber auch rasch wieder nachlässt.

Als Teetrinker ist es wichtig zu wissen, dass jeder Tee, der von der Teepflanze stammt (also Schwarzer, Grüner, Weißer und Oolong Tee) Koffein enthält (- im Gegensatz zu heißen Aufgussgetränken wie Früchte-, Kräuter- und Rooibostee). Klima und Erntezeitpunkt spielen dabei eine große Rolle – die Inhaltsstoffe sind oft von Erntetag zu Erntetag unterschiedlich und der Koffeingehalt in den Blättern kann sich sogar aufgrund der Lage innerhalb eines Gartens unterscheiden. Schattentees enthalten aufgrund der einmaligen Anbauweise immer mehr Koffein und auch die Zubereitungsart kann den Koffeinanteil in der Tasse deutlich beeinflussen.

Besonders koffeinhaltige Sorten sind z.B. Schattentees wie Gyokuro oder Matcha. Koffeinärmere Sorten sind z.B. BIO Japan Kukicha (die für diese Sorte typische Stängelanteil enthält kaum Koffein) und Japan Genmaicha (hier verringert der große Anteil an geröstetem Reis den Gesamt-Koffeingehalt).

In China ist es üblich den ersten, sehr kurzen Aufguss eines Tees wegzuschütten und erst die Aufgüsse danach zu genießen. So werden ein Teil der Bitterstoffe und des Koffeins ausgespült. Der eigentliche Grund für das Wegschütten ist aber eher in der Sauberkeit begründet, daher wird der Vorgang auch „Tee waschen“ genannt, das ist aber heute eigentlich sehr selten geworden. Bei hochwertigem Qualitätstee ist es eigentlich auch nicht notwendig und wir raten eher davon ab, da natürlich auch Geschmack und alle anderen positiven Inhaltsstoffe verloren gehen. Wer diese Methode aber probieren möchte, sollte  den 1. Aufguss maximal 1 Minute ziehen lassen.

Man sagt, dass ein kurz gezogener Tee anregt und ein lang gezogener Tee beruhigt. In jedem Fall ist aber Koffein in der Tasse. Bei langer Ziehzeit wird das Koffein wieder gebunden und die anregende Wirkung wird weniger. Das Wichtigste bei der Ziehzeit sollte immer der Geschmack bleiben.

Wer auf Koffein empfindlich reagiert, greift daher am besten auf koffeinfreie Genüsse zurück, um sich schlaflose Nächte zu ersparen. Alle Aufgussgetränke wie Rooibos, Früchte- und Kräutertees sind von Natur aus koffeinfrei. Aber auch der Lieblingstee kann koffeinfrei genossen werden. Bei DEMMERS TEEHAUS gibt es die beliebteste Schwarztee-Sorte Earl Grey auch als Soft-Variante – also entkoffeiniert, aber bei vollem Geschmack.